US-Präsident Joe Biden wurde versehentlich über ein Live-Mikrofon aufgezeichnet, als er sagte, dass ein „Komm zu Jesus“-Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu notwendig sei. Laut einem Medienbericht wird der Ausdruck „come to Jesus“ im amerikanischen Englisch verwendet, um ein direktes und offenes Gespräch zu beschreiben.
Es war ein heißer Moment für Biden nach seiner Rede zur Lage der Nation. Er wurde dabei erwischt, wie er über sein mögliches Treffen mit dem israelischen Premierminister inmitten des Gaza-Krieges und einer Pattsituation über den Waffenstillstand mit der militanten Hamas-Gruppe sprach, während der US-Präsident sein Mikrofon noch eingeschaltet hatte, was nicht beabsichtigt war.
Der Patzer führte dazu, dass unbeabsichtigt ein offenes Gespräch ausgestrahlt wurde, das Biden mit dem demokratischen Senator Michael Bennet aus Colorado im Plenarsaal des Repräsentantenhauses in Washington führte.
Bennet gratulierte Biden zunächst zu seiner Rede. Später forderte der demokratische Senator den Präsidenten auf, den israelischen Premierminister weiterhin davon zu überzeugen, die wachsende humanitäre Krise in der belagerten Region Gaza anzugehen.
Bidens Antwort darauf war: „Ich habe es ihm gesagt, Bibi, und wiederhole das nicht, aber du und ich werden ein ‚Komm zu Jesus‘-Treffen abhalten.“ Benjamin Netanjahu wird oft mit dem Spitznamen „Bibi“ bezeichnet, der in den Medien und im öffentlichen Diskurs weit verbreitet ist.
Dieser heiße Moment wird als ein Moment betrachtet, in dem Biden zunehmend ungeduldig gegenüber der israelischen Seite hinsichtlich der Lage in Gaza wird, das seit dem 7. Oktober unter ständiger Bombardierung durch Israel steht.
Bidens kurzer Austausch mit dem Senator hat ungefilterte Spannungen zwischen den USA und Israel offenbart, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Bemerkenswerterweise waren auch Außenminister Antony Blinken und Verkehrsminister Pete Buttigieg bei diesem heißen Mikrofon-Moment anwesend.
Ein Mitarbeiter flüsterte Biden jedoch diskret eine Erinnerung an die aktiven Mikrofone in der Nähe zu, woraufhin Biden bestätigte: „Ich bin hier an einem heißen Mikrofon. Gut. Das ist gut.“
Die Lage in Gaza bleibt weiterhin dramatisch. Es herrscht eine schwere humanitäre Krise. Die Bevölkerung ist mit akuter Nahrungsmittelknappheit konfrontiert. Seit Monaten werden Bedenken hinsichtlich einer möglichen Hungersnot im palästinensischen Gebiet aufgrund der israelischen Hilfsblockade geäußert.
In seiner Ansprache an die Lage der Nation forderte Biden Israel auf, der humanitären Hilfe Vorrang einzuräumen. Er betonte die Dringlichkeit der Situation, auch wenn die Bemühungen zur Bekämpfung der Hamas fortgesetzt werden. „An Israel sage ich Folgendes: Humanitäre Hilfe darf keine zweitrangige Überlegung oder Verhandlungsmasse sein“, betonte Biden.
(Mit Beiträgen von Agenturen)